Happy Hanna

03.10.2019

Hachja. Ich dachte das ist mal eine Überschrift die 1a aktuell auf mich zutrifft. 


Wo fange ich wieder an?

Am besten einfach beim nächsten Campingplatz in:   Tangarakau 

Die erste große Frage war - wie fahre ich dort hin. Denn es gibt den "Forgotten World Highway" der 148 km lang ist und durch das "Nichts" führt. Auch ohne Tankstellen, Häuser, teilweise auch ohne geteerte Straßen. Allerdings mit einer wundervollen Aussicht. 

Oder mit vielen Umwegen über die normalen Straßen.


Die Entscheidung war relativ schnell gefallen. Also auf zum Forgotten World Highway.

Nach ca. 2 Stunden fahrt ins Nichts, kam ich an. Genau 2 Häuser standen dort. Ein bisschen irritiert schaute ich auf meinem Handy nach, um festzustellen - Kein Netz, kein Internet. 

Ich schaute mich um und ging zu der Familie am ersten Haus fragte nach, wo der Campingplatz ist. Diese kannten das schon und wiesen mich freundlich auf die gegenüber liegende Straße. Kein Problem, 2 Minuten später war ich am Campingplatz.


Dieser war eigentlich noch geschlossen, allerdings haben sie für mich eine Ausnahme gemacht und mich dort stehen lassen.

Mitten im Nichts würde ich sagen stand ich, ohne Wifi ohne gar nichts. Und ich muss sagen, es tat unfassbar gut. Ich fragte bei den Campingplatz Besitzern nach, ob ich kurz bei mir zuhause anrufen dürfte, damit meine Familie weiß, dass es mir gut geht. Durch die Zeitverschiebung kam es wie es kommen musste, meine Eltern schliefen und gingen natürlich nicht ans Telefon.

Nachdem ich mich dennoch bedankt hatte, fragte mich der Campingplatz Besitzer, ob ich mit seiner Familie bei seiner Schwester zu Abend essen möchte, da sein Papa Geburtstag hatte. Sie wollten mich nicht so alleine auf dem Camping Platz lassen und hier gab es in der Nähe auch keinen Supermarkt oder sonst was. Also stimmte ich zu.

Nach 2 Minuten fahrt, kamen wir zum Haus, wo ich das erste mal nachgefragt habe wo ich mich überhaupt befinde. Wir lachten uns gegenseitig an, weil die Familie mich auch wieder erkannte. "Na hast du es gefunden?" scherzte der Vater. Nachdem ein Kind von der Familie mich schon an der Hand nahm und mir Ihre Babyschafe zeigte.

Ich saß auf der Couch, über mir ein kleiner Hund. Vor mir die Vorspeise und viel Wein. Nach ein paar Minuten gaben Sie mir das Wifi-Passwort, damit ich meine Eltern Kontaktieren kann.

Die Geschenkübergabe für den Opa war ein Traum. Er saß dort und wartete geduldig, bis eine seiner Töchter (insgesamt hat er 3 Kinder: Den Campingplatz Besitzer und seine 2 Schwestern) mit einer Decke den Raum betrat. "Papa." Fing Sie an und kniete sich zu ihm. Er saß in einem Sessel und sah ihr gespannt zu. "Diese Decke ist was ganz besonderes." Sie öffnete die Decke und man erkannte viereckige Muster, die innen heller waren und nach außen dunkler wurden. "Diese innere helle Stelle, hat Mama damals von Ihren Schafen selber herstellt und gestrickt. Die Äußere ebenfalls." Sie zeigte es uns allen und erklärte, dass eine Freundin von denen die Decke zu Ende genäht hat. Der Mann war zu Tränen gerührt und bedankte sich. Dann nahm er die Hand von seiner Tochter und sagte:" Wenn ich irgendwann von euch gehe, bitte beerdigt mich in dieser Decke neben eurer Mutter." Uff der saß. Aber alle lächelten nur und meinten, wir sollen diesen Augenblick genießen. Anschließend wurde die Stimmung von allen wieder aufgeheitert mit Witzen und die Kinder spielten fangen um uns herum.

In dem Moment dachte ich allerdings, wie Wertvoll manchmal die "kleinen" Dinge im Leben sein können.

Nach einem Gebet von den Kindern und der Geschenkübergabe aßen wir alle zusammen. Es gab Süßkartoffeln, Möhren, normale Kartoffel, Kaninchen, Schaf, Bohnen, Erbsen und Brot mit Butter. Als Nachspeise präsentierten die Kinder Ihre selbstgebackenen Kuchen und Schockorollen.

Es war ein total schöner Abend, wir haben viel gelacht und ich habe viel über Neuseeländische Familien gelernt.

Am nächsten Tag machte ich mich auf eine Wanderung zum Canyon. Auf dem Weg sind mir viele Wildpferde, Hasen und Ziegen entgegengekommen. Aber alle ganz friedlich und eher Scheu. Es war ein wundervoller Weg, mit einer Dauer von ca. 3 Stunden. 



NEW PLYMOUTH

31.10.2019

Ich muss gestehen, dass ich den ersten Artikel vor über einem Monat geschrieben habe. In diesem Monat ist SO VIEL passiert, dass ich einfach mal bei New Plymouth "anfange". 

Zu beginn, wollte ich unbedingt in New Plymouth auf den "Paritutu Rock". Von dort aus, soll man eine wunderschöne Aussicht haben und ich war ja schon auf dem Berg Manganui oder auf dem Berg Taranaki wandern. 

Allerdings stellte sich dieser "Berg" als etwas anders heraus.

Ich ging also von meinem Camping Platz los in Richtung dem Paritutu Rock. Nach ca. 3 Stunden wandern erreichte ich ihn. Als ich anfing hinauf zu laufen, kam mir ein Mann entgegen. Er war ca. Ende 70 und hatte Kletter-Handschuhe an. Etwas verwirrt ging ich weiter und bemerkte, dass der Berg wohl etwas steiler und kleiner war, als die anderen Berge die ich bisher kannte. 

Nachdem ich die Treppen hinauf gegangen bin, stand vor mir ein großes Schild mit der Beschreibung "Gefährlich - ab hier nur mit Bergstiefeln und guter Ausdauer". Auf den anderen Bergen waren so ähnliche Schilder aufgestellt, also dachte ich mir nicht dabei.

            Der Anfang vom Klettern: 


Der Berg wurde Steiler und nun ahnte ich was kommt - frei Klettern. Ich hab ein wenig Höhenangst, also wollte die 3 Stunden auch nicht umsonst gelaufen sein. Die Entscheidung war gefallen - ich kletter da hoch.

An der rechten Seite war ein Seil aus Stahl aufgestellt, an dem man sich festhalten konnte. Ich nahm dieses Angebot natürlich dankend an, denn so höher ich kam, umso mehr Angst hatte ich runter zu fallen. Nach der Hälfte des Berges, kletterte in der 5fachen Geschwindigkeit von mir, der Mann an mir vorbei, den ich zuvor unten getroffen hatte. Etwas verwirrt machte ich ihm platz und er grinste breit. "Gleich hast du es geschafft. Ist nicht mehr weit." Und zack war er schon 5 Meter höher als ich. Ich war sehr beeindruckt in dem Alter noch so fit zu sein und das machte mir gleichzeitig auch Mut, dass ich die andere Hälfte auch noch schaffe, ohne runter zu fallen.

Und was soll ich sagen? Nach ca. 1 Stunde war ich oben angelangt und genoss die Aussicht. Ich hab am ganzen Körper gezittert und zwischendurch wirklich kurze Panik. ABER ich hab es geschafft und bin wirklich stolz drauf.

Das runter klettern war erstaunlicherweise viel einfacher und ging etwas schneller. Dennoch war ich sehr froh, als ich gesund unten am Eingang stand und mich erstmal hinsetzten konnte.

Ich werde nie wieder frei klettern, einfach weil ich viel zu viel Angst dabei hatte und es nicht ganz ungefährlich war. Dennoch nehme ich es als eine aufregende Erfahrung mit aus Neuseeland.


                  Mein Weg von Oben wieder nach Unten:



Joanne und Rodney

Mein Leben auf der Farm


Als ich morgens in der Stadt einen Kaffee am trinken war, saß mir eine Frau gegenüber. Ich sprach sie an, ob sie hier leben würde und wie es ihr in Neuseeland so gefällt. Joanne war ca. Anfang 60 und lebt schon ihr ganzes Leben lang in Neuseeland.

Nach dem wir gequatscht hatten und ihre Zwillingsschwester sich ebenfalls dazu gesetzt hat, kamen wir zu dem Entschluss, dass ich nicht genau wusste wohin ich reisen möchte und sie ein Zimmer frei hat. Also bot sie mir an, dass ich bei ihr ein paar Tage übernachten kann. Sie lebt mit ihrem Mann dort und wohnt auf einer großen Farm.

Gesagt, getan - einen Tag später war ich schon in Tikorangi bei ihr zuhause.

Auf der Farm half ich die Tiere zu versorgen, bin Traktor gefahren, auf der Farm geritten, habe mit erlebt wie ein Bulle sich verletzt hat und anschließend getötet werden musste und durfte bei einem Bullen verkauf dabei sein. Außerdem habe ich viele witzige "Bar-Abende" erlebt und einen Einblick von Neuseelands "Farm-Seite" bekommen.

Es war eine super tolle Woche und ich bin Joanne und Rod immer noch dankbar, dass sie mich so herzlich aufgenommen haben! Auf der Südinsel wollen wir uns allerdings wieder sehen. 

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