Die Corona Panik. Willkommen in Deutschland.

Nach über 30 Stunden Flug, 3 mal Umsteigen, einige Verspätungen und mehrere gestrichene Flüge, bin ich endlich zuhause. Bzw. erstmal bei meiner besten Freundin, da mein Papa vor erkrankt ist und man Angst hatte, dass ich im Flughafen den Virus eingefangen habe.

Nach einem Arzt Besuch aber Entwarnung:

1. Ich komme nicht aus einem Kriesen Gebiet.
2. Ich war mit niemandem in Kontakt der auf Corona positiv getestet wurde. 
3. Der Virus springt dich nicht einfach an - man muss schon angehustet werden etc. oder die gleichen Dinge berührt haben und sich dann ins Gesicht gepackt haben.
4. Ich habe keinerlei Symptome und bin gesund.

Also durfte ich dann doch nachhause. Ich hab mich riesig gefreut meine Eltern und meine Beste wiederzusehen, jedoch war überall in Deutschland dieses eine Thema so groß. 

Corona hier, Corona da.

In Neuseeland wurde darüber nur ganz wenig berichtet. Natürlich lag das auch daran, dass Neuseeland nur 5 Fälle zu diesem Zeitpunkt im Land hatten. Also war dort die Lage noch sehr entspannt. Neuseeland hat im übrigen auch schon einige Maßnahmen ergriffen und ab dem 20. März 2020 gilt dort ein Einreise Verbot. 

In Deutschland sieht das leider anders aus. Also bin ich zuhause und darf nicht wirklich raus. Ich war bisher einmal einkaufen und das war quasi schon das höchste der Gefühle. Eigentlich waren mehrere "Willkommens-Essen" geplant, leider ist das aktuell nicht möglich. 

Da kommt man nach 7 Monaten aus dem Ausland zurück und gefühlt ist es nichts Besonderes, weil man sowieso nur im Zimmer am aus sortieren ist oder im Garten bei den Tieren ist. Aber was soll man dagegen tun? Nichts.

Also werde ich einfach abwarten und Dankbar dafür sein, dass ich noch so "easy" in Deutschland einreisen durfte, nachdem 3 Flüge von mir kurz vorher gestrichen wurden. 

Natürlich sollte man diesen Virus ernst nehmen und jetzt zur keiner Party fahren oder Shoppen gehen. Kann ich auch vollkommen nachvollziehen und ich nehme diesen auch ernst. Muss ich auch.

#bleibtzuhause!

Dennoch ist es ein riesiger Unterschied - Neuseeland und Deutschland. 

Schon in den ersten 10 Minuten wo mich eine Frau am Flughafen, während mit meiner Mama telefoniert habe, angemotzt hat, wäre ich am liebsten rückwärts wieder in die Maschine in Richtung Neuseeland geflogen. Jetzt geht es mir nicht anders. Ich würde am liebsten sofort wieder zurück.
Die Situation, angespannte Stimmung in Deutschland und die Tatsache, dass ich meine Freunde gerade nicht sehen darf, trägt gerade auch nichts Besseres dazu bei. 

Aber was soll ich sagen, es gibt schlimmeres. Hauptsache wir sind gesund und das Ganze hat (hoffentlich bald) ein Ende. 

Der Abschied von Neuseeland war echt schwer, aber schnell.

 Nachdem meine Flüge alle gestrichen wurden und ich mir nicht sicher war wann und ob ich nachhause fliegen kann und darf, hat mir Carla (eine Freundin aus Neuseeland) geschrieben, dass sie versucht für den nächsten Tag einen Flug zu finden.
Ich meinte zu Ihr, wenn sie einen findet würde ich mit fliegen. Gesagt, getan, nach langem hin und her mit meiner alten Fluggesellschaft und nachdem ich die Firma von meinem Auto (Kiwi Cruise Control) angeschrieben hatte und ihnen die Situation erläutert hatte, stand es fest - ich fliege morgen nachhause. Im übrigen hatte ich diese Info gegen 23.00 Uhr Abends.

Dem entsprechend bin ich Nachts noch zu einer Self-Waschanlage gefahren und habe das Auto von innen und außen geputzt. Die Tage davor hatte ich schon alles gewaschen und fertig gemacht, damit ich mich in den letzten Tagen nicht stressen muss. 

Die Versicherung übernimmt noch die Reparatur vom Auto und Kiwi Cruise Control war so lieb und würde das Auto dann zur Werkstatt fahren, wo ich bereits die Tage davor schon war und alles abgeklärt hatte für die Reparatur. Generell hat mit dieser Firma alles Reibungslos funktioniert, wofür ich sehr dankbar bin! 

Leider wollte ich am Montag (der Tag meiner Abreise war Samstag) Souvenirs kaufen, was ich dann natürlich nicht mehr konnte.

Tag der Abreise

Also stand ich um 10 Uhr morgens am Flughafen und wollte Einchecken, wo mir die nette Dame am Schalter erklärt hat, dass ich ein Visa für Amerika brauche, auch wenn ich am Flughafen nur Umsteigen muss. 🙂

Ich beantragte also das Visa (für 75 NZD!!!!!) und wartete mit meinem Gepäck am Flughafen. Carla und Flo kamen ebenfalls dazu und Carla konnte direkt einchecken, da sie das ESTA am Abend davor beantragt und bestätigt bekommen hatte. 

Nach 3 Stunden hatte ich mich schon damit abgefunden, dass ich dieses nicht mehr Rechtzeitig bekommen würde und wollte mich schon nach Flügen für am Abend oder in den nächsten Wochen umsehen, um dann zusammen mit Flo zu fliegen.

Um 14.20 Uhr ging mein Flug. 
Um 13.20 Uhr schließt das Check-In. 
Um 13.10 Uhr kam die Bestätigung für mein Visa.

Ergo, sind wir alle zu dritt zum Check-In gerannt um dann zu den Sicherheitskontrollen zu rennen, wo wir uns von Flo verabschiedet haben, um danach fast zu spät zum Boarding zu kommen. Eine GANZ knappe Nummer. 

Nachdem noch 1 Flug beim Umsteigen Verspätung hatte und wir in L.A. eine Stunde länger warten mussten, kamen wir doch wie geplant um 6.45 Uhr in Frankfurt an. Durch die Zeitverschiebung, am Montag nach Deutscher Zeit. 

Glück im Unglück, würde ich sagen. 

Aktuell in Deutschland

Mein Jetlag ist leider noch voll dabei und auch das Auto fahren fällt mir noch ein wenig schwer. Aber das wird sich in den nächsten Wochen einspielen. 

Im Zimmer wird einiges verändert und auch bei meinen Tieren. Nebenbei kläre ich Arzttermine (die wegen der aktuellen Situation alle verlegt oder abgesagt wurden) und Versicherungen ab. Was man halt so macht, wenn man 7 Monate nicht zuhause war. 

Aber weiterhin mein Motto:  Don't worry. Be happy. 

Auch das ganze wird vorbei gehen. Außerdem bin ich irre Dankbar für diese wundervolle Zeit in Neuseeland. Wenn es am schönsten ist, soll man doch bekanntlich aufhören. 

"Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende." - by Demokrit